Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer bilanziert und blickt voraus
Die Corona-Krise beschäftigt auch die städtische Wirtschaftsförderung in erheblichem Maße. Im Ausschuss für Bau, Vergabe, Wirtschaftsförderung und Tourismus berichtete Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer nicht nur über die Auswirkungen der Pandemie, sondern er zog auch eine Jahresbilanz und informierte über aktuelle und künftige Aufgaben.
Ein Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit mit dem Meckenheimer Verbund. Gemeinsam hat man ein Konzept zur Zukunft des Stadtmarketings erarbeitet, das in den kommenden Monaten von den Gremien beschlossen werden soll. Geplante Veranstaltungen und Termine wie das erste „Streetfood Drink & Music Festival“ am Neuen Markt mussten aufgrund der Corona-Entwicklung verschoben oder abgesagt werden. An den zwei Servicewochen in der Altstadt möchte man in diesem Jahr jedoch festhalten.
Aktivitäten in der Corona-Krise
Schnell reagiert hat die städtische Wirtschaftsförderung auf die Corona-Krise. „Direkt nach dem Ausbruch der Pandemie sind wir mit Informationen an die Gewerbetreibenden herangetreten und haben ihnen beratend zur Seite gestanden“, so Schwindenhammer. Außerdem wurde mit dem Meckenheimer Verbund die Aktion „Liebe Deine Stadt …“ initiiert und beworben. Eine neu eingerichtete Jobbörse half zudem, Unternehmen und Arbeitssuchende zusammenzubringen. Dennoch wirkt sich die Krise auf Einzelhändler und Gastronomen schwerwiegend aus. „Eine Gaststätte, die weniger als die Hälfte der Plätze besetzen darf, aber die gleichen Kosten erwirtschaften muss, kann auf Dauer nicht überleben“, prognostiziert der Wirtschaftsförderer. Zur finanziellen Unterstützung hat die Stadt Meckenheim bereits im März die Gebührenerhebung für die Nutzung der öffentlichen Flächen der Außengastronomie ausgesetzt. Ebenso wie den Gastronomen fehlen dem Einzelhandel weiterhin die Kunden. „ Kaufen Sie vor Ort in den Geschäften ein“, appellierte Schwindenhammer eindringlich.
Breitbandausbau auf der Zielgeraden
Beim Breitbandausbau ist die Stadt Meckenheim auf der Zielgeraden angekommen. Während der Industriepark und auch der neue Unternehmerpark Kottenforst bereits mit redundanten Glasfaserleitungen ausgestattet seien, habe nun das Telekommunikationsunternehmen bn:t angekündigt, alle Haushalte bis 2023 mit Glasfaserleitungen ans schnelle Internet anzubinden. Hierzu ist eine Beteiligung von 40 Prozent aller betroffenen Haushalte erforderlich. Bis November 2021 werden alle Meckenheimer Schulen von der Deutschen Telekom ans Glasfasernetz angeschlossen. Der Rhein-Sieg-Kreis bemühe sich um weitere Fördermittel, um auch bisher nicht versorgte Bereiche wie Aussiedlerhöfe anzubinden. Darüber hinaus erstellt ein Beratungsunternehmen derzeit einen „Masterplan Gigabitgesellschaft“, der die Grundlage für ein flächendeckendes Glasfaser- und Mobilfunknetz darstellen wird.
Fachkräfte sichern
Zum Service der Wirtschaftsförderung gehört vor allem die Beratung der heimischen Unternehmen. In den Fokus rückt oftmals die Fachkräftesicherung. Hier kooperiert die Stadt Meckenheim mit mehreren Partnern, darunter die IHK Bonn / Rhein-Sieg. Bei der Zusammenarbeit mit den Schulen stehen seit Jahren die Meckenheimer Garantie für Ausbildung (MeGA) sowie die Berufsfelderkundungstage im Mittelpunkt. Ein neues Projekt ist die Erstellung einer „Digitalen Lernplattform für mobiles Arbeiten“. Mit ihr sollen kleine und mittlere Betriebe auf dem Weg zur Digitalisierung unterstützt werden.
Verein professionalisieren
Als Netzwerk für Bioökonomie und grüne Technologien gewinnt der bio innovation park Rheinland weiter an Bedeutung. Schwindenhammer berichtete über neue Mitglieder und Aktivitäten des Vereins, dem die Stadt Meckenheim von Beginn an angehört. Man beabsichtige, den Verein zu professionalisieren, um mehr Dienstleistungen für die Partner anbieten zu können. Auch Fördermittel habe das Netzwerk im Visier. Im laufenden Jahr sollen auch hier die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Neben der Universität Bonn, der Hochschule Bonn / Rhein-Sieg und der Alanus-Hochschule sind mehr als 40 Unternehmen als Mitglied dem Verein angeschlossen, die meisten davon aus Meckenheim und der Region.
Rheinische Apfelroute lockt an
Die touristischen Planungen zielen schon auf 2021 ab, da viele Events in diesem Jahr dem Coronavirus zum Opfer gefallen sind. Die 2019 eröffnete rheinische Apfelroute zieht als 120 Kilometer langer Radweg immer mehr aktive Besucher an, wie die Ausschussmitglieder bestätigten. Die dritte Auflage der Radkarte wird diesem Interesse gerecht, beinhaltet sie doch erstmals alle Partnerbetriebe. Allein 14 von ihnen kommen aus Meckenheim. Für die Meckenheimer Nebenroute ist ein Flyer in Arbeit. Zudem hat der Rhein-Voreifel-Touristik e.V., der das Projekt für die Kommunen realisiert, die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ initiiert, um landwirtschaftliche und touristische Nutzung der Kulturlandschaft in Einklang zu bringen. Flyer, Website und bald auch Piktogramme auf den Wirtschaftswegen sind Ergebnis dieser Arbeit, die von der Wirtschaftsförderung begleitet wird.